Ein Projekt über die Kantonsgrenzen hinweg

Eniwa plant die Kompletterneuerung des Wasserkraftwerks an der Aare. Das im Herbst 2013 aufgelegte Erneuerungsprojekt wurde 2014, respektive 2015 von den beiden Kantonen Solothurn und Aargau bewilligt. Die bestehende Konzession für das Wasserkraftwerk Aarau wird seit Beginn 2018 bis 2093 fortgeführt. Seit Beginn der Planung und der Auflage im Jahr 2013 haben sich die Rahmenbedingungen grundlegend verändert. Deshalb hat Eniwa das Projekt weiterentwickelt und hinsichtlich des möglichst kontinuierlichen Betriebs bis zum Ende der Konzessionsdauer optimiert.

Nach einer mehrjährigen Projektierungsphase hat Eniwa (damals IBAarau Kraftwerk AG) bei den Kantonen Solothurn und Aargau im Jahr 2013 das Gesuch um Erneuerung der Konzession für das Wasserkraftwerk Aarau eingereicht. Im Dezember 2014 (Solothurn) und im Februar 2015 (Aargau) wurde das im Herbst 2013 aufgelegte Erneuerungsprojekt für das Kraftwerk bewilligt. Im Mai 2017 hat Eniwa die Konzession angenommen. Seit der Auflage im Jahr 2013 haben sich die Rahmenbedingungen wie Strommarkt, Währungssituation und regulatorische Vorgaben für die Nutzung der Wasserkraft grundlegend verändert. Lag der Fokus im Projekt 2013 noch auf der möglichst langen Nutzung der bestehenden Turbinen der Zentrale 1, zeigte sich im Auflage- und Einspracheverfahren, dass der Erhalt der vier kleinen Kaplanturbinen der Zentrale 1 und ein im Jahr 2035 geplanter Retrofit derselben mit den zukünftigen Anforderungen für den Fischabstieg nicht vereinbar ist. Um den Anforderungen in Bezug auf Stromproduktion, Hochwasserschutz, Fischmigration sowie Betrieb und Umweltverträglichkeit langfristig bestmöglich zu entsprechen, wurde zwischen 2017 und 2018 der geplante Kraftwerksneubau überprüft, weiterentwickelt und optimiert. 

Die Eniwa AG geht von einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 135 Millionen Franken aus. Aus verschiedenen Fördermitteln des Bundes (Fischmigration, Grosswasserkraft) wird mit einer Unterstützung von bis zu 45 Millionen Franken gerechnet. Aufgrund unterschiedlicher Förderkategorien des Bundes kommt der Produktionserhöhung von mindestens 20 Prozent eine entscheidende Bedeutung zu.


Wie unterscheidet sich das neue Projekt zum Projekt 2013?

Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse zu den Anforderungen und Realisierungsmöglichkeiten für die verbesserte Fischwanderung, entschied sich Eniwa zur Anpassung des Kraftwerksprojekts in zwei Bereichen:

Fischfreundlich und effizient: Neukonzept Maschinenhaus

Anstelle einer in zwei um zehn Jahre versetzte Etappen geplanten Turbinenerneuerung der Zentralen 2 und 1 werden neu drei neue, möglichst fischfreundliche Rohrturbinen eingesetzt und alle bestehenden Turbinen zurückgebaut. Die zweite Umbauetappe des Kraftwerks entfällt damit komplett.

Ein Kraftwerk, ein Kanal: Kompletter Rückbau Mitteldamm
(Entfernung obere Hälfte bereits 2016 rechtsgültig bewilligt):

Die optimale Nutzung und die Steigerung der Stromproduktion hat seit dem Entscheid zum Kernenergie-Ausstieg und zum Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz nochmals deutlich an Bedeutung gewonnen. Der Bund hat sich entschieden, die bei den heutigen Strompreisen und Abgaben unwirtschaftliche Schweizer Wasserkraft mit Fördergeldern zu unterstützen, sofern an den heutigen Kraftwerksstandorten eine erhebliche Mehrproduktion von über 20 Prozent erreicht wird oder auch neue Standorte realisiert werden. Mit den neuen Rohrturbinen und der Kanaloptimierung (Entfernung untere Hälfte Mitteldamm und Strömungsoptimierung/Niederwasserrinne) kann die Produktion des Kraftwerks Aarau um über 20 Millionen Kilowattstunden oder über 20 Prozent gegenüber heute gesteigert werden. Mit dieser Menge können über 5000 Haushalte ganzjährig mit erneuerbarem Strom versorgt werden.

Insgesamt 59 Massnahmen im Konzessionsgebiet, unter anderem eine deutliche Verbesserung der Fischgängigkeit, führen zu einer beispiellos facettenreichen Aufwertung der Natur und Umwelt. Eine gegenüber heute optimierte Freizeitnutzung, ein grosser Spielplatz, aufgewertete Freizeiträume und erweiterte Fusswege runden das Paket ab.

Siehe «Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen»


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Hauptkennwerte zum Kraftwerk

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